Warum den Blutzucker messen?
Durch das regelmässige Messen des Blutzuckers können Betroffene besser verstehen, wie sich Ernährung, körperliche Aktivität und Medikamente auf ihren Glukosespiegel auswirken. Dies ermöglicht es ihnen, fundierte Entscheidungen über ihre Behandlung zu treffen und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen.*
Laut der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) ist die Selbstkontrolle des Blutzuckers ein wesentlicher Bestandteil der Diabetestherapie und trägt massgeblich zur Verbesserung der Stoffwechseleinstellung bei.1
Regelmässige Messungen helfen auch dabei, Hypoglykämien (zu niedriger Blutzucker) und Hyperglykämien (zu hoher Blutzucker) frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Eine Studie im 'Journal of Diabetes Science and Technology' zeigte, dass häufigeres Blutzuckermessen mit einer besseren glykämischen Kontrolle und einem niedrigeren HbA1c-Wert assoziiert ist.2
Langfristig trägt eine gute Blutzuckerkontrolle dazu bei, das Risiko für diabetesbedingte Folgeerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Probleme, Nierenschäden oder Netzhautschäden zu reduzieren. Die American Diabetes Association (ADA) betont in ihren Richtlinien, dass eine intensive Blutzuckerkontrolle das Risiko für mikrovaskuläre Komplikationen bei Typ-1- und Typ-2-Diabetes signifikant senken kann.3
Häufigkeit der Blutzucker-Kontrollen
Wie oft Diabetiker ihren Blutzucker messen sollten, hängt von ihrer Erkrankung ab. Menschen mit Typ-2-Diabetes, die kein Insulin spritzen, müssen nicht regelmässig messen. Sie sollten es aber tun, wenn sie krank sind, Fieber haben oder Medikamente wie Kortison nehmen. Auch vor dem Autofahren ist eine Messung wichtig. Wenn der Arzt die Behandlung ändern will, sind Messungen zu verschiedenen Tageszeiten hilfreich.
Diabetiker, die Insulin spritzen, sollten so oft messen, wie sie Insulin geben. In der Praxis messen viele Patienten etwas seltener als empfohlen.
Es gibt auch neuere Geräte, die den Blutzucker ständig messen. Die sogenannten CGM-Geräte (Continuous glucose monitoring) sind gut für Menschen, die oft messen müssen. Besonders nützlich sind Geräte mit Warnfunktion für Typ-1-Diabetiker, die ein hohes Risiko für zu niedrigen Blutzucker haben.4
HausärztInnen und andere Fachpersonen können Personen mit Diabetes beraten je nach Art des Diabetes und Behandlung.
Übrigens: Für nicht insulinpflichtige Menschen mit Diabetes gibt es Richtlinien der International Diabetes Federation (IDF) mit relevanten Messprofilen.
Sie finden das Dokument als Download bei der Schweizerischen Diabetesstiftung.
Wir empfehlen zudem die Broschüre 'Strukturierte Blutzucker-Messung', die Sie in unseren Gratisangeboten zum Download finden.
HbA1C
Normale Blutzuckermessungen zeigen nur, wie der Glukosewert gerade ist und damit eine Momentaufnahme. Der HbA1c-Test hingegen ist ein Durchschnittswert und damit nützlicher: Er verrät uns, wie der Blutzucker über die letzten drei Monate war.
Wie funktioniert das? Der Test misst, wie viel Zucker an den roten Blutkörperchen klebt. Diese Blutkörperchen leben etwa drei Monate lang. Deshalb gibt der Test einen Überblick über ungefähr denselben Zeitrahmen.
Wenn jemand oft hohen Blutzucker hat, steigt der HbA1c-Wert. Das hilft Ärzten zu verstehen, wie gut ein Patient seinen Diabetes im Griff hat.
Ein HbA1c-Wert von 6,5% oder mehr bedeutet, dass jemand Diabetes hat. So können Ärzte die Krankheit feststellen und die Behandlung planen.5
Erfahren Sie mehr mit der HbA1c-Karte: Die Karte für das Langzeitgedächtnis des Blutzuckers sowie unserem Merkblatt zum HbA1c-Test. Zu finden in den Gratisangeboten.