Arzt erklärt Patientin ein Blutzuckermessgerät

Neudiagnose mit Diabetes

Die Diagnose von Diabetes

Die Diagnose von Diabetes wird durch Blutzuckermessungen gestellt. Ärzte nutzen dafür verschiedene Tests: den Nüchternblutzuckerwert, den Gelegenheitsblutzuckerwert, den Langzeitzuckerwert HbA1c und den Zuckerbelastungstest.

Der Nüchternblutzuckerwert wird morgens vor dem Essen gemessen. Der HbA1c-Wert zeigt, wie der Blutzucker in den letzten Monaten war. Der Zuckerbelastungstest prüft, wie gut der Körper Zucker verarbeitet und ist besonders wichtig bei Schwangerschaftsdiabetes. 

Ärzte führen auch andere Untersuchungen durch, wie Blutfett- und Insulintests sowie körperliche Untersuchungen. Eine frühe Diagnose ist wichtig, um gesundheitliche Probleme zu vermeiden.1

Die Krankenversicherung übernimmt normalerweise die Kosten für diese Tests und Behandlungen. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen helfen, Diabetes früh zu erkennen.

Übrigens: Der medizinische Name von Diabetes lautet 'Diabetes mellitus', auf lateinisch: 'honigsüsser Durchfluss'. Schon in der Antike konnten Ärzte Diabetes erkennen. Sie probierten dafür den Urin der Patienten. Bei Menschen mit Diabetes schmeckte der Urin süss, weil zu viel Zucker im Blut war.2 

Was kann ich tun?

Vielleicht war es eine Routineuntersuchung, oder Sie haben Ihren Arzt aufgesucht, weil Ihnen schwindelig war. Möglicherweise waren Sie oft müde und extrem durstig. In solchen Fällen denkt niemand sofort an Diabetes. Deshalb ist die Diagnose für die meisten Patienten ein Schock.

Diabetes ist eine chronische Krankheit, die nicht heilbar ist - aber gut behandelbar.3 Nach der Diagnose müssen Menschen mit Diabetes je nach Erkrankung unter Umständen jeden Tag (mehrmals) Medikamente oder Insulin einnehmen, möglicherweise die Ernährung umstellen und generell einen gesunden Lebensstil pflegen.
Es ist nicht immer einfach, mit solchen Herausforderungen umzugehen und sich an ein neues Leben anzupassen. Einigen fällt es schwerer als anderen, die täglichen Herausforderungen, die mit Diabetes einhergehen, zu bewältigen.

Wir empfehlen Menschen, die neu mit Diabetes diagnostiziert werden, zum Beispiel diese Broschüre der waadtländischen Diabetesgesellschaft:

Ich bin Diabetiker. Und jetzt? (PDF, 900KB)

Schwierige Erfahrung: Neudiagnose

Wissen und Erfahrung: zwei wichtige Hilfen

Im Gespräch mit einer Fachperson

Diabetes ist eine komplexe und anspruchsvolle Krankheit. Deshalb muss man sich mit dem Thema Diabetes intensiv auseinandersetzen. Jeder Mensch reagiert auf die Krankheit auf seine eigene Art und Weise. Je mehr wir wissen, desto einfacher ist es, mit der Krankheit zu leben. Es lohnt sich also, Erfahrungen zu sammeln und relevante Erkenntnisse daraus zu ziehen.

Interessant ist zum Beispiel, wie der Körper auf verschiedene Nahrungsmittel reagiert. Lernen Sie, was für Auswirkungen die aufgenommene Menge und Art der Nahrung hat, wann man den Blutzucker am besten misst und in welchen speziellen Situationen man besonders vorsichtig sein sollte (Stichwort Autofahren), oder welche Art von körperlicher Aktivität am besten für die Gesundheit geeignet ist.

Besprechen Sie Ihre Fragen mit Ihrem Hausarzt oder Ihrer Ärztin, Diabetologen oder der Diabetesberaterin. 

Sie sind nicht allein

Diabetes ist auf der ganzen Welt verbreitet, vor allem in den westlichen Industrieländern. Auch in der Schweiz gibt es viele Menschen mit Diabetes: Rund eine halbe Million leiden an dieser Krankheit.5 Man geht jedoch davon aus, dass etwa ein Drittel dieser Menschen nicht weiss, dass sie Diabetes haben. Da es im Durchschnitt sieben Jahre dauert, bis die Diagnose gestellt wird, haben Tausende von Schweizern erhöhte Blutzucker-Werte, ohne sich darüber bewusst zu sein.

Beratung, Hilfe, Gespräche - Diabetespatienten können diese Unterstützung zwar von Fachleuten erhalten, aber auch über eine Vielzahl anderer Kanäle. In der Schweiz gibt es kantonale Diabetesgesellschaften, denen die Patienten beitreten können. Sie sind der Schweizerischen Diabetesgesellschaft zusammengeschlossen, die über 25'000 Mitglieder hat.

Nebst diverser Literatur gibt es auch Fachzeitschriften und -magazine, wie das D-Journal. Austausch und Support findet Menschen mit Diabetes auch in kleineren Diabetes-Onlinecommunities wie dem Diabetesclub.

Unterstützung und Support Symbolbild

1. https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/stoffwechsel/diabetes/diagnose.html. Besucht im Juli 2024.
2. https://de.wikipedia.org/wiki/Diabetes_mellitus. Besucht im Juli 2024.
3. https://www.usz.ch/fachbereich/endokrinologie/angebot/diabetes-mellitus/. Besucht im Juli 2024.
4. https://www.diabetesschweiz.ch/ueber-diabetes/leben-mit-diabetes/ernaehrung-und-alkohol. Besucht im Juli 2024.
5. https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/krankheiten-im-ueberblick/diabetes.html. Besucht im Juli 2024.